Julia von Gönner mit dem Forschungspreis für Citizen-Science “Wissen der Vielen”.

Doktorandin erhielt Forschungspreis für das Bürger-Wissenschaftsprojekt FLOW

FLOW-Projekt mobilisierte über 900 Bürgerinnen und Bürger zur Erforschung des Zustands kleiner Bäche
Julia von Gönner mit dem Forschungspreis für Citizen-Science “Wissen der Vielen”.
Foto: Claudia Höhne/Wissenschaft im Dialog
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Meldung vom: | Verfasser/in: Kati Kietzmann
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Julia von Gönner wurde am 9. Oktober mit dem Forschungspreis für Citizen-Science “Wissen der Vielen” ausgezeichnet. Die Auszeichnung würdigt ihren Beitrag im Projekt „FLOW: Fließgewässer erforschen – gemeinsam Wissen schaffen”Externer Link, das in Zusammenarbeit mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und zahlreichen engagierten Bürgergruppen in ganz Deutschland durchgeführt wird, zur Förderung der Citizen-Science in Deutschland und insbesondere auch ihre Publikation „Citizen science shows that small agricultural streams in Germany are in a poor ecological status”Externer Link. Das Projekt habe durch seine innovative Herangehensweise und die Einbindung verschiedener Interessengruppen maßgeblich zur Erweiterung des Wissens über Fließgewässer beigetragen, so das Preiskomitee. Die Projektkoordinatorin Julia von Gönner und das FLOW-Team erhalten ein Preisgeld von 20.000 Euro. 

In ganz Deutschland den Zustand kleiner Bäche erforschen

Julia von Gönner ist Doktorandin am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) und der Friedrich-Schiller-Universität Jena sowie dem Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv). Sie äußerte sich begeistert: „Der Preis ist eine tolle Anerkennung für unsere Arbeit im FLOW-Projekt, in dem wir zusammen mit dem BUND, Umweltmobilen, Angelvereinen, Schulen und zahlreichen engagierten Gruppen in ganz Deutschland den Zustand kleiner Bäche erforschen und so gemeinsam viel für die Gewässerforschung und den Gewässerschutz erreichen können.

Prof. Dr. Aletta Bonn, Leiterin der Forschungsgruppe Biodiversität und Mensch bei UFZ, Uni Jena und iDiv, fügte hinzu: „Mit dem FLOW-Citizen-Science-Projekt schaffen wir eine solide wissenschaftliche Basis, um gemeinsam mit engagierten Menschen unserer Gesellschaft transformative Lösungen für lebendige, gesunde Fließgewässer zu entwickeln und umzusetzen.“

Die im FLOW-Projekt gewonnenen Ergebnisse haben nicht nur große mediale Aufmerksamkeit erhalten, sondern inspirierten auch die ARD-Mitmachaktion #UnsereFlüsseExterner Link. Bis heute wurden hier bereits über 2.700 Datensätze eingereicht. 

Das FLOW-Projekt wurde auch vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) als eines der TOP-10 Projekte des UN-Dekade-WettbewerbsExterner Link zur Wiederherstellung von Ökosystemen ausgewählt. 

Die Preisverleihung fand am 9. Oktober 2024 im Rahmen der Fachtagung “Forum Citizen-Science” in Hamburg statt. Der Forschungspreis für Citizen-Science wurde dieses Jahr zum zweiten Mal im Rahmen des Projekts mit:forschen! von Wissenschaft im Dialog und dem Museum für Naturkunde Berlin ausgelobt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert den Preis. Ziel der Auszeichnung ist es, die Anerkennung von Citizen-Science in der Wissenschaft zu stärken und die aktive Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern an der Forschung zu fördern.

Über FLOW: Ein Citizen Science Projekt zur Erforschung und Verbesserung des Zustands kleiner Bäche

Unter der Koordination von Julia von Gönner zusammen mit Lilian Neuer (BUND), Jonas Gröning (UFZ), Kathi Klauer (LaNU, Umweltmobile) und der wissenschaftlichen Leitung durch Prof. Dr. Aletta Bonn und Prof. Dr. Matthias Liess (UFZ) hat das FLOW-Projekt seit 2021 über 900 Bürgerinnen und Bürger mobilisiert. Diese haben an mehr als 130 Standorten den ökologischen Zustand ihrer Bäche bewertet und dokumentiert. Die Ergebnisse zeigen, dass über 60 % der kleinen Bäche in landwirtschaftlich geprägten Gebieten keinen „guten ökologischen Zustand“ erreichen.